Werkstoffprüfung: Qualitätsprüfung von Metallstangenmaterial

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Unterschiede, Vor- und Nachteile von Ultraschall- und CT-Prüfungen bei der Qualitätsprüfung von Metallstangenmaterial

Unterschiede, Vor- und Nachteile von Ultraschall- und CT-Prüfungen bei der Qualitätsprüfung von Metallstangenmaterial

Die Qualitätsprüfung von Metallstangenmaterial ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass das Material frei von Fehlstellen und Lunkern ist, die die strukturelle Integrität beeinträchtigen könnten. Zwei gängige Methoden zur Detektion solcher Defekte sind die Ultraschallprüfung (US) und die Computertomographie (CT). Beide Methoden haben ihre eigenen Vor- und Nachteile, und ihre Kombination kann zu erheblichen Kosteneinsparungen führen. 

Ultraschallprüfung (US)

Die Ultraschallprüfung nutzt hochfrequente Schallwellen, die durch das Material gesendet werden. Diese Schallwellen werden von einem Sender ausgesendet und durch das Material geleitet. Wenn die Wellen auf eine Fehlstelle oder einen Lunker treffen, werden sie reflektiert und von einem Empfänger detektiert. Die Zeit und Intensität der reflektierten Wellen geben Aufschluss über die Lage und Größe der Defekte. 

Ein wesentlicher Vorteil der Ultraschallprüfung ist ihre Kosteneffizienz. Im Vergleich zur Computertomographie ist die Ultraschallprüfung deutlich günstiger, sowohl in der Anschaffung der Geräte als auch in der Durchführung der Prüfungen. Zudem kann die Ultraschallprüfung sehr schnell durchgeführt werden, was sie besonders geeignet für die Inspektion großer Mengen von Material macht. Ein weiterer Vorteil ist die Mobilität der UT-Geräte, die oft tragbar sind und vor Ort eingesetzt werden können. 

Die Ultraschallprüfung hat jedoch auch Nachteile. Die Auflösung der Ultraschallbilder ist geringer als bei der Computertomographie, was die Detektion sehr kleiner Defekte erschwert. Außerdem erfordert die Auswertung der Ultraschallbilder ein hohes Maß an Expertise und Erfahrung des Prüfpersonals. Darüber hinaus kann die Wirksamkeit der Ultraschallprüfung durch Werkstoffeigenschaften, wie z. B. die Korngröße des Metalls, beeinflusst werden.

Computertomographie (CT)

Die Computertomographie verwendet Röntgenstrahlen, um detaillierte Querschnittsbilder des Materials zu erstellen. Diese Bilder werden zu einem dreidimensionalen Modell zusammengesetzt, das eine genaue Analyse der inneren Struktur ermöglicht. Die CT bietet eine sehr hohe Auflösung und kann selbst kleinste Defekte sichtbar machen. Diese Detailgenauigkeit ist ein großer Vorteil der Computertomographie. 

Ein weiterer Vorteil der CT ist ihre Vielseitigkeit. Sie kann eine vollständige dreidimensionale Darstellung des Materials liefern, was eine umfassende Analyse ermöglicht. Dies ist besonders nützlich, wenn es darum geht, komplexe Strukturen oder schwer zugängliche Bereiche zu untersuchen. 

Die Computertomographie hat jedoch auch ihre Nachteile. Sie ist deutlich teurer als die Ultraschallprüfung, sowohl in Bezug auf die Anschaffung der Geräte als auch auf die Durchführung der Prüfungen. Auch hinsichtlich der Probengröße ist diese Methode beschränkt, die Prüfung von Stangenware ist daher nur an exemplarischen Abschnitten möglich, aber nicht an längeren Stangenabschnitten. Zudem sind die Erstellung und Analyse der CT-Bilder zeitaufwändiger. Der Einsatz von Röntgenstrahlen erfordert außerdem spezielle Sicherheitsmaßnahmen, um die Gesundheit der Bediener zu schützen. 

Kombination der Methoden und Kosteneinsparungen

Die Kombination von Ultraschall- und Computertomographie-Prüfungen können die Vorteile beider Methoden nutzbar gemacht werden und gleichzeitig die Nachteile minimiert werden. Ein möglicher Ansatz ist die Verwendung der Ultraschallprüfung als erste Screening-Methode, um potenzielle Defekte schnell zu identifizieren. Anschließend kann die Computertomographie gezielt eingesetzt werden, um diese Defekte genauer zu untersuchen und um diese zu identifizieren. 

Durch die Vorselektion mit der Ultraschallprüfung können nur die verdächtigen Bereiche mit der Computertomographie untersucht werden, was die Anzahl der teuren CT-Scans reduziert. Dies führt zu erheblichen Kosteneinsparungen, da nicht das gesamte Material mit der CT-Methode geprüft werden muss. Zudem reduziert der kombinierte Einsatz den Gesamtaufwand an Zeit und Ressourcen, da die schnelle Ultraschallprüfung die zeitaufwändige CT-Prüfung ergänzt. 

Die Kombination der beiden Methoden erhöht auch die Genauigkeit der Qualitätsprüfung, da die Stärken beider Methoden genutzt werden. Die Ultraschallprüfung kann schnell und kostengünstig große Mengen von Material untersuchen, während die Computertomographie eine detaillierte Analyse der identifizierten Defekte ermöglicht. Insgesamt bietet die Kombination von Ultraschall- und Computertomographie-Prüfungen eine effiziente und kosteneffektive Lösung zur Qualitätsprüfung von Metallstangenmaterial oder anderen Halbzeugen und Produkten, die sowohl die Detektionsgenauigkeit als auch die Wirtschaftlichkeit optimiert. 

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