Saugextraktion nach der neuen VDA 19.1

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Für welche Bauteilarten eignet sich diese neue Extraktionsmethode?

Saugextraktion nach der neuen VDA 19.1

Für welche Bauteilarten eignet sich diese neue Extraktionsmethode?

Die Anforderungen an die technische Sauberkeit von Bauteilen steigen kontinuierlich – insbesondere im Bereich der Elektromobilität. Mit der überarbeiteten VDA 19.1 werden weitere, den neuen Anforderungen angepasste Prüfmethoden zur Bestimmung partikulärer Verunreinigungen standardisiert. Die klassische Nassextraktion ist zwar für viele Anwendungen etabliert, stößt bei bestimmten Bauteilen jedoch an Grenzen. In solchen Fällen bietet die Saugextraktion eine innovative, trockene und zerstörungsfreie Alternative.

Was ist die Saugextraktion?

Bei der Saugextraktion, einem Verfahren zur Ermittlung der technischen Sauberkeit, werden Partikel mithilfe eines definierten Luftstroms von der Bauteiloberfläche gelöst und auf Analysefiltern abgeschieden. Dieses Verfahren ist besonders geeignet für Bauteile, die nicht mit Flüssigkeiten in Kontakt kommen dürfen oder bei denen eine Nassextraktion aufgrund ihrer Geometrie oder Größe erschwert ist.

 Vorteile gegenüber der Nassextraktion:

  • Kein Risiko für Flüssigkeitsschäden
  • Mobil und flexibel einsetzbar
  • Kürzere Prüfzeiten und geringerer logistischer Aufwand

Geeignete Bauteilarten

Die Saugextraktion empfiehlt sich für:

  • Großbauteile wie Batteriemodule und HV-Systeme
  • Elektronik-Komponenten (Leiterplatten, Steckverbinder)
  • Kabelbäume
  • Styrodur-Behälter
  • Werkstückträger und Ladungsträger (KLT)
  • Bauteile im Prozessumfeld, z. B. zwischen Montageschritten
  • Bauteile in der Wareneingangsprüfung

Diese Bauteilarten profitieren von der trockenen, zerstörungsfreien Extraktion, die eine schnelle und reproduzierbare Analyse ermöglicht.

Extraktionssysteme und Komponenten

Moderne Saugextraktionslösungen bestehen aus mehreren Elementen:

  • Partikelsaugextraktionssysteme, z.B.:
    • C|PS³flex: Kompaktes, mobiles System für flexible Prüfungen
    • C|PS³apex: Komplettsystem mit digitaler Steuerung für reproduzierbare Prozesse
  • Extraktionsdüsen: Bürstendüse, Flächendüse, Spezialdüsen für komplexe Geometrien
  • Partikelabscheidungseinheiten: Zykloneinheit für hohe Partikelfracht, Filtereinheit für direkte Analyse
  • Ausstattung und Zubehör: Volumenstromüberwachung, Analysefilter, Aufschwemmeinheit, Nassreinigungs-System, ESD-Schutz

Normen und Methoden

Mit der Revision der VDA 19.1 (2025, Gelbband) ist die Saugextraktion als neue Extraktionsmethode standardisiert. Die Methoden zur Qualifizierung der Prüfparameter, zur Analysefiltration und zur mikroskopischen Auswertung entsprechen vollumfänglich der aktuellen VDA 19.1 (2015) sowie der ISO 16232. Darüber hinaus sind bereits verschiedene werksseitige, bauteilbezogene Prüfvorschriften namhafter Hersteller im Einsatz.

Zur Qualifizierung der Extraktionsparameter kommt die in der Norm beschriebene Abklingmessung zum Einsatz, um Effizienz und Reproduzierbarkeit sicherzustellen.

Vorteile der Saugextraktion

  • Zerstörungsfrei und trocken
  • Mobil und flexibel einsetzbar
  • Geringer Zeit- und Logistikaufwand
  • Reproduzierbare Ergebnisse
  • Ideal für empfindliche oder großflächige Bauteile

Fazit

Die Saugextraktion nach VDA 19.1 (2025) ist eine zukunftsweisende Methode für Bauteile, die sich nicht für Nassextraktion eignen. Sie ermöglicht eine effiziente, normgerechte und wirtschaftliche Prüfung der technischen Sauberkeit – insbesondere in Bereichen, in denen empfindliche oder großformatige Komponenten verarbeitet werden.

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